Als Verbindungsstück zwischen Queue und Kugel spielt die Queuespitze eine entscheidende Rolle beim Billardspiel. Beim Kauf von Queuespitzen ist es wichtig, die verschiedenen Faktoren zu berücksichtigen, die zu einem erfolgreichen Stoß beitragen.
François Mingaud (1771-1848) ist der offizielle Erfinder des ledernen Queue-Spitzes. Während seiner Zeit im Gefängnis hatte er Zugang zu einem Billardtisch, wo ihm die Idee für diese revolutionäre Erfindung kam. Er machte sie 1807, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis, erstmals öffentlich. François Mingaud war auch der erste, der die Technik des Spin perfektionierte und es Spielern ermöglichte, komplexe Stöße wie den Screw Shot, den Follow Shot und den Stop Shot auszuführen. Vor allem der Screw Shot veränderte das Spiel und sorgte für eine neue Begeisterung für den Sport.
Heute gibt es zahlreiche Unternehmen, die Klebeleder in einer Vielzahl von Varianten herstellen, ein Beweis für das bleibende Vermächtnis von François Mingaud und seinen innovativen Ideen.
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Mingaud
Leder werden in verschiedenen Härtegraden angeboten und mit folgendem Zeichen gekennzeichnet:
Beschreibung | Engl. Bezeichnung | Verwendete Zeichen |
---|---|---|
Sehr weich | Super Soft | SS |
Weich | Soft | S |
Mittel | Medium | M |
Mittel-hart | Medium Hard | MH |
Hart | Hard | H |
Extra hart | Extreme Hard | X |
Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Optionen für die Lederhärte an, aber das Grundprinzip bleibt dasselbe: Je härter das Leder, desto mehr Kontrolle und Präzision haben Sie, während ein weicheres Leder mehr Spin und Grip bietet. Für mehr Stabilität sollten Sie ein härteres Leder wählen. Die Wahl eines mehrschichtigen Leders kann ebenfalls zusätzliche Vorteile bringen.
Queuespitzen werden in der Regel aus Schweine- oder Wasserbüffelleder hergestellt und weisen manchmal auch eine Acrylschicht zwischen Leder und Queue auf. Schweinsleder neigt dazu, eine harte, gummiartige Textur zu haben und ist oft weicher als Wasserbüffelleder, welches eher eine faserige, holzige Textur aufweist.
Beispiele: Wasserbüffelleder [siehe: O'Min], Schweineleder [siehe: Kamui Original Leder]
Klebeleder kommen in folgenden Größen vor:
Durchmesser | Spielart |
---|---|
11 mm bis 14 mm | Pool |
11 mm bis 13 mm | Karambolage, Kegelbillard |
8 mm bis 11 mm | Snooker |
Das Austauschen einer Queuespitze ist eine Aufgabe, die etwas Know-how erfordert. Um einen erfolgreichen Austausch zu gewährleisten, muss zunächst das alte Leder sorgfältig entfernt werden, ohne dass Rückstände zurückbleiben. Um sicherzustellen, dass das neue Leder richtig haftet, müssen die Oberflächen des neuen Leders und des Queues eben und frei von Logos, Siegeln oder Fett sein.
Es gibt verschiedene Hilfsmittel für den Austausch und die Nachbearbeitung des Leders, wie z. B. Spitzerschalen, Willards, Spitzenversiegler, Lederapplikatoren und mehr. Es ist immer eine gute Idee, sich mit den Werkzeugen vertraut zu machen, bevor man mit dem Austausch beginnt, und sich Zeit zu nehmen, um ein professionell aussehendes Ergebnis zu erzielen.
Damit Klebeleder optimalen Kontakt zur Kugel haben, sollten sie die sogenannte “Dome”-Form haben. Diese kann man mit Schleifladen und Willards herbeiführen. Außerdem ist es wichtig, dass das Leder an dessen Stoß-Oberfläche rau ist, damit die Kreide besser haftet. Dazu dienen Prägeeisen, Ledertrimmer, Willards und ebenfalls Schleifladen. Die Aufrauhung sollte man in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Kreide besteht zum überwiegenden Teil aus Siliciumdioxid (feiner Sand) und kann den Grip des Leders erheblich erhöhen. Um die Haftung zwischen Kugel und Klebeleder zu verbessern, wird Kreide in verschiedener Konsistenz eingesetzt. Ihre Farbe richtet sich in erster Linie nach der Tuchfarbe des Billardtischs, dadurch ist eine Verunreinigung durch Kreide weniger auffällig. Die Konsistenz ist hauptsächlich Geschmackssache und kann mal mehr oder mal weniger geschmeidig ausfallen, bis hin zu High-Tech-Kreiden. Diese werden aufwendig zusammengestellt, um sehr lange, eine sehr gute Haftung zu gewährleisten (z.B. Kamui).
Die Antwort ist relativ simpel: Ausprobieren. Wenn man noch nicht weiß, welches Leder einem gefallen könnte, empfehlen wir folgendes: Man wähle ein Leder mittlerer Härte, spiele es und probiere dann jeweils eines, das härter oder weicher ist. Damit kann man eine Richtung festlegen, welches Leder dem eigenen Spielverhalten und dem des Queues entgegen kommt. Tendenziell sollte man aber in Richtung “härtere Leder” gehen, da diese mehr Feedback vom Stoß vermitteln. Der Weg zum perfekten individuellen Leder kann ein sehr langer sein. Selbst Profis probieren immer wieder neue aus.
Faktoren, die eine Rolle spielen können, sind:
Hochwertiges Mehrschichtleder aller Größen, daher geeignet für Pool, Snooker und Karambolage. Es zeichnet sich durch immer gleichbleibende Qualität aus. Relativ formstabil auch bei geringer Härte. Es besitzt sehr hohe Spiel-Präzision und guten Grip.
Es gibt sie in schwarz (Black) und braun (Orignial). Die Schwarzen haben eine höhere Elastizität und sind für Effets besser geeignet, während die braunen Leder (auch Original genannt) tendenziell eine höhere Präzision haben.
Mehrschichtleder in diversen Härten. Es wird im Pool und Karambolage verwendet.